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NABU Osterode - Aktuelles - 06.10.2013

   
 

06.10.2013 - NABU-Aktion 'Hier sind Schwalben willkommen'

NABU Osterode zeichnet Schwalben-Freunde aus

Kürzlich zeichnete der NABU Osterode die Teilnehmer aus dem Kreis Osterode an der Aktion `Hier sind Schwalben willkommen` aus. Der NABU hatte dazu aufgerufen, Schwalbennester an den Häusern zu zählen und dem NABU mitzuteilen. Dabei dankte der Vorsitzende Wolfgang Rackow neben den Hausbesitzern, die die Schwalben an ihren Häusern dulden auch Rainer Scholz von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Osterode für die Unterstützung sowie dem Harzkurier für die Berichterstattung.

Insgesamt gingen rund einhundert Meldungen von Schwalbennestern ein. Die Voraussetzungen für die Vergabe der Plakette, nämlich mindestens fünf Brutplätze am Haus, erfüllten 64 Teilnehmer, wobei die Anzahl der Nester pro Haus von fünf bis dreißig schwankte. In Schwiegershausen haben Joachim und Reiner Deichmann eine Vollzählung vorgenommen. Dabei stellten sie an insgesamt 113 Häusern im Dorf Schwalbennester fest. Mehlschwalbennester wurden in Schwiegershausen 270 gezählt, wovon in 185 auch tatsächlich gebrütet wurde. Rauchschwalbennester wurden 145 festgestellt, mit Brut 93. Um die Bestandsentwicklung beobachten zu können, ist in zwei Jahren eine erneute vollständige Erfassung in Schwiegershausen geplant.

Schwalben haben es heute oftmals schwer, waren sich Rackow und Scholz einig. Neben fehlenden Brutplätzen in offenen Scheuen und Ställen, sind sie oftmals auch bei Hausbesitzern nicht erwünscht. Auch fehlen heute oftmals Lehmpfützen, die zum Bau der Nester notwendig sind. Dieses Manko lässt sich durch künstliche Nisthilfen jedoch beheben.

Der NABU ruft dazu auf, die alten Nester an Hauswänden, in Ställen und Carports nicht zu entfernen, da die Schwalben diese im nächsten Jahr gern wieder beziehen. "Für die Schwalben ist es nach der anstrengenden Rückreise einfacher, das alte Nest zu reparieren, als aus 700 bis 1.500 Lehmkügelchen ein neues Nest zu mauern" erläuterte Wolfgang Rackow. In trockenen Frühjahren, wie in diesem Jahr, ist der Boden nur schwer klebfähig und daher sind viele neue Nester wieder abgebrochen oder aufgegeben worden.

Die Schwalben bleiben nach dem Verlassen des Nestes noch einige Wochen im Familienverband zusammen. Sie fressen sich dann Fettreserven für den Herbstzug an und prägen sich noch einmal die Niststandorte ein. Daher kann man in den letzten Tagen vor dem Wegzug immer wieder Schwalben beobachten, die in Gruppen von 10, 20 oder 30 Tieren die Nester umschwirren, besonders morgens oder in den Abendstunden. Die Fähigkeit, sich einen guten Nistplatz zu merken und im nächsten Jahr dorthin zurückzukehren, ist gerade in der heutigen Zeit eine wichtige Überlebensstrategie. Denn es gibt immer weniger geeignete Brutplätze an oder in Gebäuden und aufgrund der zunehmenden Versiegelung ist Baumaterial für das Nest auch immer schwerer zu finden.

Der Herbstzug der Schwalben führt über Gibraltar, Sizilien und den Bosporus nach Afrika, wo die Vögel in kleinen Gruppen südlich der Sahara überwintern.

Der Aufruf, Schwalbennester zu melden und sich um eine solche Plakette zu bewerben, hatte zu einer großen Resonanz in der Bevölkerung geführt. Die Aktion geht nun bis Mai 2014 in die Winterpause.



Die Teilnehmer bei der Vergabe der Plakette 'Schwalben willkommen' in der Kreisvolkshochschule

 
 


 

 

 

 

 
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