09.01.2013 - NABU Osterode will Herkulesstauden auch in 2013 bekämpfen
Die bisherige Bekämpfung zeigt Erfolge
Im Jahr 2003 hatte der NABU Osterode damit begonnen, die Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt, im Naturschutzgebiet
(NSG) Sieberaue zu bekämpfen. Durch ihre hohe Samenproduktion breitet sich die Pflanze rasch aus und unterdrückt einheimische
Pflanzen durch ihr Wachstum und begünstigt zusätzlich, insbesondere an Fließgewässern, die Erosion. Darüber hinaus sind alle
Pflanzenteile giftig. Bei Berührung unter Sonneneinstrahlung können verbrennungsähnliche Hautschäden auftreten. Um die
Ausbreitung der Pflanze weiter zurückzudrängen, ist auch in 2013 wieder eine Bekämpfungsaktion geplant.
„Die Herkulesstaudenbekämpfung im Jahr 2012 erfolgte ausschließlich durch ehrenamtliche Helfer“, teilt NABU-Koordinator
Siegfried Lange mit. Aufgrund der Beteiligung zusätzlicher Freiwilliger konnte der Oderlauf 2012 erstmalig seit 2007 auf der
gesamten Strecke von Barbis bis zur Kreisgrenze zwischen Wulften und Lindau bearbeitet werden. Insgesamt leisteten im NSG
Sieberaue, im NSG Oderaue, an Söse, Lerbach, Wellbek und weiteren Standorten 29 Kräfte 303 Arbeitsstunden. Dabei wurden 5068
Pflanzen gezählt. Neben dem NABU Osterode waren der Angelverein Osterode an der Söse ab Badenhausen-Oberhütte bis zur Rhume
und in der Gittelder Feldmark der Harzklub tätig. Die Stadt Herzberg kontrollierte wie in den vergangenen Jahren die
bekannten Standorte innerhalb der Gemeindegrenzen.
Im zehnten Jahr der Bekämpfungsmaßnahmen im Naturschutzgebiet Sieberaue hat sich die Anzahl der aufgefundenen Stauden
gegenüber dem Vorjahr nochmals um 60 Prozent reduziert. Nach dem Höhepunkt von 2005 mit 999 Arbeitsstunden und über
(geschätzten) 30.000 Stauden ist in diesem Jahr mit 57 aufgefundenen Pflanzen auf der ca. 12 km langen Strecke der
vorläufige Tiefstand erreicht. Um dauerhaften Erfolg zu erreichen, ist jedoch eine jährliche Kontrolle erforderlich.
Neben der Herkulesstaude haben sich in vielen Abschnitten der Sieberaue aber auch in einzelnen Bereichen der Söse und am
Lerbach der Sachalinknöterich bzw. der Japanische Knöterich beängstigend rasch ausgebreitet. „An Stellen, wo vor acht Jahren
noch keine oder nur einzelne Sprosse trieben, hat der Knöterich inzwischen bereits große Flächen eingenommen und sich zu
einem Dickicht entwickelt“, teilt Lange weiter mit. Besonders große Knöterichfelder haben sich in dem Streckenabschnitt
zwischen Elbingerode und Hattorf gebildet. Aufgrund der hohen Ausbreitungsgeschwindigkeit wird die Auenlandschaft der Sieber
in zehn Jahren vermutlich in weiten Bereichen vom Knöterich bestimmt werden. Hinzu kommt, dass sich diese Pflanze aus dem
NSG-Bereich an verschiedenen Stellen in angrenzende Waldgebiete und andere Flächen ausbreitet. Eine ähnliche Entwicklung ist
an allen anderen Flussläufen zu erkennen.
Die Herkulesstaude verdrängt durch ihr Wachstum einheimische Pflanzen. Das führt gerade auch in Naturschutzgebieten wie der
Sieberaue zu massiven Störungen
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