28.07.2010 - Herkulesstauden-Bekämpfung fortgesetzt
Im achten Jahr der Herkulesstaudenbekämpfung (Informationen zu vorangegangenen Bekämpfungsmaßnahmen finden Sie unter
Naturschutz/Die Herkulesstaude) waren wir ausschließlich auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Insgesamt 6 Kräfte leisteten
dabei 91 Arbeitsstunden. In der Sieberaue ist der Aufwand diesmal im Verhältnis zum letzten Jahr etwa gleich geblieben. Im
Naturschutzgebiet Oderaue war der NABU in diesem Jahr nicht im Einsatz. Wie in den vergangenen Jahren wurden jedoch wieder
die Fließgewässer Söse, Lerbach, Bremke und Wellbek sowie weitere Standorte in Osterode kontrolliert und bearbeitet.
Erstmals standen in diesem Jahr keine sogenannten 1-Euro-Kräfte zur Verfügung.
Insgesamt wurden 2991 ausgegrabene Pflanzen gezählt (2008: 9789 Pflanzen, 2009: 2014 Pflanzen).
Der Angelverein Osterode war wieder an der Söse ab Badenhausen-Oberhütte bis zur Rhume und Freiwillige aus Gittelde in der
dortigen Feldmark tätig. Die Stadt Herzberg als bisher einzige Kommune im Landkreis setzte wieder Arbeitskräfte für
Bekämpfungsmaßnahmen innerhalb der Gemeindegrenzen ein.
Nachdem sich der zeitliche Aufwand und die Zahl der ausgegrabenen Pflanzen seit dem Höhepunkt 2005 mit 999 Arbeitsstunden
und über 30.000 (geschätzten) Stauden jährlich bis 2009 erheblich reduzierte, sind in diesem Jahr mit 333 Stauden und 33
Arbeitsstunden erstmals keine wesentlichen Veränderungen gegenüber 2009 eingetreten. Die Ursache liegt vermutlich in der
nassen Witterung dieses Frühjahrs, die zu verstärkter Keimung der noch im Boden verweilten Samen beitrug. Während der
Arbeitseinsätze führte die Sieber noch verhältnismäßig viel Wasser und konnte erst im Juni mit Stiefeln begangen werden. In
den voran gegangenen Jahren war die Sieber mitunter stellenweise bereits trocken gefallen.
Im Naturschutzgebiet Oderaue wurden in diesem Jahr seitens des NABU keine Arbeitseinsätze organisiert. Es ist nicht bekannt,
in welchem Umfang evtl. von anderen Personen Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Der Landkreis Osterode am Harz als zuständige Untere Naturschutzbehörde hat auch in diesem Jahr keine Arbeitskräfte zur
Bekämpfung des Riesenbärenklaus eingesetzt.
In Kamschlacken und ab Riefensbeek bis zum Einlauf in den Sösestausee war in diesem Jahr der NABU tätig. Im Ortsbereich von
Riefensbeek war das Forstamt Riefensbeek tätig. Ebenso kontrollierte der NABU ab unterhalb der Talsperre den Söselauf
durchgehend bis Badenhausen-Oberhütte.
In vielen Abschnitten der Sieberaue aber auch in einzelnen Bereichen der Söse und am Lerbach hat sich der Sachalinknöterich
beängstigend rasch ausgebreitet. An Stellen, wo vor 8 Jahren noch keine oder nur einzelne Sprosse trieben, hat der Knöterich
inzwischen bereits große Flächen eingenommen und sich zu einem Dickicht entwickelt. Besonders große Knöterichfelder haben
sich in dem Streckenabschnitt zwischen Elbingerode und Hattorf gebildet. Da sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit proportional
erhöht, wird die Auenlandschaft der Sieber in 10 Jahren vermutlich in weiten Bereichen vom Knöterich bestimmt werden. Hinzu
kommt, dass sich diese Pflanze aus dem NSG-Bereich an verschiedenen Stellen in angrenzende Waldgebiete und andere Flächen
ausbreitet.
Sehr anschaulich zu beobachten ist die Ausbreitung z.B. in Osterode im Sösebett Höhe Scheebrink, sowie am Lerbach Ortsausgang
Freiheit Richtung Lerbach und in Osterode an der Straßenauffahrt von der Northeimer Straße zur Schnellstraße B 423.
Insbesondere im Raum Osterode könnte eine rigorose Bekämpfung der zur Zeit noch übersichtlichen Bestände eine weitere
Verbreitung verhindern. Wobei jedoch eine lediglich einmalige Mahd kaum Einfluss auf den Zuwachs haben wird.
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