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NABU Osterode - Aktuelles - 24.05.2017

   
 

24.05.2017 - Geheimnisvolles Karstgebiet

Unter diesem Motto ging es am 23. April durch das Hainholz bei Düna. Auf einem Rundweg wurden die Exkursionsteilnehmer mit den geologischen Besonderheiten des Karstgebietes, das sich von Osterode bis Sangerhausen am Südrand des Harzgebirges erstreckt, sowie seiner Fauna und Flora vertraut gemacht.

Trotz des kalten Wetters gepaart mit einem ungemütlichen Wind - wir wurden immer mal wieder von Graupelschauern überrascht - fanden sich 15 Exkursionsteil-nehmer ein. Am Parkplatz begeisterten die dahinter angepflanzten Schneitelhainbuchen. Vom nahen Buchenwald grüßte bereits der massenhaft wachsende Bärlauch. Wie zu erwarten, fanden wir reichlich Frühblüher: u. a. Leberblümchen, Waldveilchen, ausdauerndes Bingelkraut, Maiglöckchen, wohlriechende Weißwurz, Buschwindröschen, gelbes Buschwindröschen, verblühter hohler Lerchensporn, Goldhahnenfuß, auch die Hirschzunge.

Der Buchfink und die Mönchsgrasmücke verwöhnten mit ihrem Gesang. Für die Geburtshelferkröte, verschiedene Molche, den Luchs und die Wildkatze ist das Hainholz ebenfalls Lebensraum.

Im wohl schönsten Erdfall des Karstgebietes fand sich die Hirsch-zunge, die, bedingt durch das Mikroklima des Erdfalls, dort prächtig gedeiht.

Das Unwetter von 1997 lieferte reichlich Totholz, so dass sich eine regelrechte Totholzfauna und -flora entwickeln konnte. Auf bereits zerfallendem Totholz fanden sich in mit Humus angereicherten kleinen Mulden bereits junge Bäumchen; die Kadaververjüngung hat begonnen.

Im periodisch mit Wasser gefüllten Pferdeteich fand sich nur minimal Wasser. Aus der Jettenquelle floss dagegen beständig Wasser (114 °dH). Die Bachflohkrebse waren aber bereits aktiv und fanden sich reichlich zwischen den vermodernden Blättern des Vorjahres. Gut das es sie gibt, denn sie stehen neben den Pflanzen mit am Anfang einer Nahrungskette.

Immer wieder überraschend zu erfahren, dass das Gestein des Karstgebietes aus dem Erdaltertum stammt und der Formation Zechstein angehört. Vor etwa 250 Millionen Jahren entstand damals, durch Ablagerungen im Flachmeer, der heutige Gips. Durch die herzynische Hebungsphase des Harzes vor ca. 65 Millionen Jahren wurden die abgelagerten Gipsschichten zusammen mit den aufgelagerten Schichten quergestellt. Gegen Ende der letzten Eiszeit des Pleistozäns vor etwa 10.000 Jahren bekam der Gipskarst sein heutiges bekanntes Gepräge. 1967 wurde die „Gipslandschaft Hainholz“ zum Naturschutzgebiet mit inzwischen 641 ha erklärt. Wir sind dankbar für dieses Kleinod vor unserer Haustür. Es hat wieder Spaß gemacht und der NABU freut sich auf die nächsten Exkursionen mit Ihnen.

Autor: G. Hoffmann


Foto: M. Schulte

 
 


 

 

 

 

 
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