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Es tut sich was auf dem NABU-Gebiet in Beierfelde...
Große Forstmaschinen im Naturschutzgebiet und NABU-Stiftungsgebiet Beierfelde – wie kann das sein?
Seit gestern werden auf dem Gebiet des ehemaligen Standortübungsplatzes, Fichten gefällt. Hintergrund: Die Fläche gehört
mit 53 ha seit 1 Jahr der NABU-Bundesstiftung in Berlin.
Die Fichten-Blöcke waren Ende der 60er Jahre gepflanzt worden, damit die Soldaten bei Übungen Deckung hatten. Diese
monotonen Blöcke zeigen heute schon erste Auflösungserscheinungen durch Windwurf, Käfer usw. Rotfäule läßt die Bäume,
die mit ihren Wurzeln sehr flach stehen, zusätzlich nicht stabil stehen.
Die NSG-Verordnung sieht die Beseitigung der Fichten-Blöcke vor. Mehrere Zielvorstellungen sind angestrebt:
Entwicklung zu artenreichem Grünland, das – wie ein Großteil der übrigen Flächen – von Schafen beweidet wird, ohne
Pestizidbehandlung und Mineraldünger
Umwandlung von größeren Blöcken in Laubholzbestände mit Pflanzung vor allem von Buche und Eiche
Spontanbesiedlung mit Laubholz, wenn ältere Buchen- oder Eichenbestände in der Nähe sind und Samen liefern.
Andere Fichten-Flächen bleiben dem spontanen Zerfall überlassen, so daß Pilze, Käfer, sonstige Insekten und Vögel
sie zersetzen oder anders nutzen können.
Bei der jetzigen Maßnahme werden kleine Fichten-Blöcke vollständig geräumt, damit sie in Zukunft – von Schafen
beweidet – Grünland werden können. Hierzu muß möglichst viel Holzmaterial (auch Kronen und Zweige) von den Flächen
geschafft werden.
Der Spätherbst oder Winter ist die einzige Zeit für diese Arbeiten, weil in der Brut-, Setz- und Aufzuchtszeit der
Säugetiere und Vögel dies ausscheidet.
Sehr viel einfacher wären die Arbeiten bei strengem Frost mit festem Untergrund, der ist aber zur Zeit leider überhaupt
nicht in Sicht ist und Ende Februar ist das Zeitfenster dann wieder zu. Deshalb werden die ersten Blöcke jetzt vor
allem von den festen ehemaligen Panzerwegen aus bearbeitet.
Autor: Michael Schulte
Bilder: Michael Schulte
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